Seit der Einführung des digitalen Tachographen 2006 wird die Technologie in dem kleinen Kästchen immer smarter. Und ab August 2023 wird die zweite Version des intelligenten Tachographen in den ersten Neufahrzeugen auf Europas Straßen unterwegs sein. Damit beginnt eine neue Ära des Fahrtenschreibers.
Aber was genau macht ihn zu einem echten Ermöglicher für sicheren und fairen Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt? Wir haben die wichtigsten Features zusammengefasst.
Daten sammeln, Daten liefern
Zum ersten Mal in seiner mittlerweile hundertjährigen Geschichte bekommt der Tachograph vom Gesetzgeber weitere Kontrollfunktionen zugewiesen, die über die Erfassung von Lenk- und Ruhezeiten und der Geschwindigkeit hinausgehen. Hier ein Überblick, welche Daten der intelligente Fahrtenschreiber der zweiten Version VDO DTCO 4.1 darüber hinaus noch aufzeichnet:
- Fahrer- und Fahrzeugidentifikation
- Grenzübertritte bei Kabotagefahrten und Fahrerentsendungen
- Be- und Entladevorgänge
- Fahrzeugposition
- Arbeitszeiten
- Verkürzte Ruhezeiten, die zweimal hintereinander eingelegt werden können
- etc.
Smart verbunden mit dem DTCO 4.1
Bislang benötigte man ein mobiles Tool wie den SmartLink oder einen Kartenleser, um die Daten zu Fahr- und Ruhezeiten auszulesen. Beim intelligenten Tachographen der zweiten Version wurde die Konnektivität nochmal erhöht. Neben der ITS-Schnittstelle, die in den neuen Fahrtenschreibern verpflichtend implementiert sein muss, verfügt der DTCO 4.1 auch über eine Bluetooth-Schnittstelle.
Vertrauenswürdige Daten durch maximalen Datenschutz
Der intelligente Tachograph stellt zwar vertrauenswürdige Daten zur Verfügung, aber wie sicher sind die Daten? Flottenbetreiber können aufatmen! Zudem verwendet er schon heute die Daten des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo, was in Zukunft ein weiteres Plus an Sicherheit bietet.
Bestens geortet mit dem DTCO 4.1 und Galileo
Wo sich ein Nutzfahrzeug gerade aufhält oder ob eine Grenze übertreten wird, erfasst der intelligente Tachograph über das europäische abgesicherte Galileo-Signal automatisch. Sobald die Betreibergesellschaft des Galileo-Satellitensystems Positionsdaten in authentifizierter Form zur Verfügung stellt, wird hierdurch ein weiteres Plus an Sicherheit für die Daten entstehen. Flottenbetreiber müssen sich aber keine Sorgen machen: Auch in der Übergangsphase besteht für alle Beteiligte Rechtssicherheit durch die kürzlich von der Europäischen Kommission verabschiedete Regulation (EU 2023/980).
Mehr Platz für Daten
Auch in Sachen Datenspeicher ist der intelligente Tachograph (2. Version) zukunftsfähig. Schon heute eignet er sich für die neuen Fahrerkarten mit erweiterter Speicherkapazität, die erst Ende 2024 verpflichtend ist. Gesammelte Daten müssen dann für 56 Tage statt ursprünglich für 28 Tage gespeichert werden. Trotzdem kann der neue Fahrtenschreiber natürlich auch alle anderen Generationen von Fahrerkarten, die heute im Umlauf sind, verarbeiten.
Neue Icons für neue Funktionen
Seit der Einführung des digitalen Tachographen werden die Fahrer bei der Bedienung des Fahrtenschreibers auch optisch unterstützt. Icons machen es leicht, die jeweilige Funktion zu erkennen. Mit der Einführung des neuen intelligenten Tachographen der zweiten Version und seinen erweiterten Funktionen bekommt der DTCO 4.1 neue Piktogramme dazu. Hier ein Überblick: