Unnötige Bußgelder sind für Fahrpersonal und Flottenmanager gleichermaßen ärgerlich. Von der falschen Bedienung des Tachographen bis hin zu mangelndem Wissen über Lenk- und Ruhezeiten: Die Gefahr, Fehler im Arbeitsablauf zu begehen und dadurch Bußgelder zu verursachen, ist allgegenwärtig. Dabei lässt sich das mit einfachen Mitteln vermeiden. Entsprechendes Wissen schützt vor Verstößen und spart bares Geld. 

Die Top 5 der Bußgeld-Vergehen 

Das größte Einsparpotenzial bieten naturgemäß jene Verstöße, die am häufigsten vorkommen – denn teuer sind sie alle. Gemeint sind dabei Fehler bei der Bedienung des DTCO. Unrechtmäßiges Fahrverhalten – wie etwa die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit oder zu dichtes Auffahren – ist dabei ausgenommen. Nachstehend finden Sie die fünf häufigsten vermeidbaren Verstöße in Bezug auf den Tachographen.


Platz 1:
Vergehen bei Lenk- und Ruhezeiten kommen nicht nur sehr oft vor – sondern Fahrer sowie Unternehmen auch teuer zu stehen. Das betrifft die Tageslenkzeiten und -ruhezeiten ebenso wie wöchentliche Lenk- und Ruhezeiten. Beispielsweise muss der Fahrer für eine Verkürzung der Lenkzeitunterbrechung von mehr als 15 Minuten für jede begonnene Viertelstunde mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen, der Unternehmer sogar mit 180 Euro.


Platz 2:
Nicht minder ärgerlich sind Fehler, die beim manuellen Nachtrag von Aktivitäten seit der letzten Entnahme der Fahrerkarte auftreten können. Denn wird ein solcher Nachtrag abgebrochen, entsteht eine Lücke in der Aufzeichnung, inklusive fehlender Ländereingabe. Dies zieht Strafen zwischen 75 und 250 Euro pro Tag nach sich.


Platz 3:
Gleiches gilt für eine fehlerhafte Einstellung des Zeitgruppenschalters vor der Abfahrt, sodass die Abfahrtskontrolle nicht dokumentiert wird. In diesem Fall ist der Zeitpunkt, an dem die Arbeitszeit begonnen hat, nicht ersichtlich.


Platz 4:
Wenn eine verpflichtende Lenkzeitunterbrechung nicht erfolgen kann, muss dies genau dokumentiert werden. Gründe hierfür können etwa eine lange Parkplatzsuche oder Stau sein. In diesen Fällen ist ein Tagesaudruck zu erzeugen, auf dem Art und Grund der Abweichung vermerkt werden müssen. Fehlt diese Dokumentation, wird die nicht erfolgte Lenkzeitunterbrechung als strafbarer Verstoß bewertet.


Platz 5:
Vermeidbarer kann ein Bußgeld wohl kaum sein – und doch kommt es ständig vor: Die Rede ist vom Druckerpapier für den Tachographen. Dieses ist für eine vollständige Dokumentation der Arbeitsschicht an Bord unabdingbar, wird aber meist aus Kostengründen nicht in nötigem Umfang mitgeführt. Dabei ist es Pflicht, stets Reservepapier bereitliegen zu haben. Das Bußgeld beträgt hierfür 75 Euro je Arbeitsschicht.

 

Einmalige Tachographen-Schulung reicht nicht aus 

Die Ursache solcher Verstöße ist leicht ausgemacht: In den meisten Fällen handelt es sich schlicht und ergreifend um mangelndes Wissen. Schließlich würde sich wohl kaum ein Lkw-Fahrer freiwillig ein Bußgeld einhandeln, das er etwa mit der korrekten Bedienung des DTCO vermeiden könnte. Doch der Gesetzgeber verlangt nicht allzu viel von Spediteuren: Wer einmal im Umgang mit dem DTCO geschult wurde, muss in der Regel nur eine jährliche Nachschulung nachweisen. Und von wem diese durchgeführt wird, liegt beim Fuhrparkeiter. Da ist es wenig verwunderlich, wenn sich nach einiger Zeit wieder Fehler einschleichen, die teure Bußgelder nach sich ziehen.  

 

Hier ist es also in besonderem Maße empfehlenswert, dass das Fahrpersonal über die gesetzlichen Vorgaben (Artikel 33 der Verordnung (EU) Nr. 165/2014) hinaus in kürzeren Intervallen im Umgang mit dem DTCO unterwiesen wird – und das von geeigneten Lehrkräften mit professioneller Ausstattung. 

 

Wissen direkt vom Hersteller 

 

Zu diesem Zweck hat Continental als DTCO-Hersteller eigens die VDO Academy ins Leben gerufen, die ein breites Schulungsangebot zur Aus- und Weiterbildung rund um den digitalen Tachographen bietet. Das Angebot reicht von Präsenzterminen über regionale Ansprechpartner bis hin zu den neuen Online-Trainings und Webinaren. Das erklärte Ziel ist dabei, Fahrern sowie Unternehmen über die Vermittlung des eigenen Wissens Strafzahlungen zu ersparen und so für mehr Nachhaltigkeit innerhalb der Branche zu sorgen. Das schaffe Sicherheit für Fahrer und Speditionen, sagt Marcello Lucarelli, Leiter Europa des Geschäftssegments Commercial Vehicle Services. Er sieht in der VDO Academy deshalb „einen Beitrag dazu, dass die Branche mehr in die dringenden und gesellschaftlich wichtigen Themen wie das Finden und Binden von Fahrern, die Fahrzeugsicherheit oder die Reduzierung von CO2 investieren kann.“  

 

Jetzt auch Online-Schulungen und Webinare 

 

Um das begehrte Angebot noch leichter zugänglich zu machen – besonders jenen Arbeitskräften, denen eine Teilnahme an Vorort-Seminaren der VDO Academy nicht möglich ist –, gibt es zusätzliche Online-Seminare, die von der VDO Academy angeboten werden. Dort wird es möglich sein, mithilfe von anschaulichem Bildmaterial und Videos Pflicht-Schulungen, aber auch zu anderen Themen rund um den DTCO am Bildschirm zu absolvieren. Mit interaktivem sowie praxisorientiertem Training werden die Teilnehmer durch alle gewünschten Themen geführt. „Wir schaffen einen virtuellen Schulungsraum. Dort lernen Fahrer wie Werkstätten praxisnah den sicheren Umgang mit dem DTCO im Rahmen aller relevanten EU-Vorschriften. Und das, ohne auf feste Termine angewiesen zu sein“, erklärt Volker Gut, zuständiger Projektmanager bei Continental. 

 

Bequem und praxisnah zum Zertifikat – in 70 Minuten 

 

Wie eine solche Online-Schulung tatsächlich aussieht, lässt sich beispielhaft am „Praxistraining Smart Tachograph: DTCO 4.0“ erläutern. Das Ziel der Schulung ist es, den Teilnehmer nach Artikel 33 zum digitalen Kontrollgerät der zweiten Generation zu unterweisen und ihm im Anschluss ein entsprechendes Zertifikat auszustellen.  

 

Hierzu trainiert der Teilnehmer alle wichtigen Einstellungen, Nachträge sowie neuen Funktionen am realistisch bedienbaren Kontrollgerät – ganz simpel per Mausklick. Zunächst müssen 8 Abschnitte bewältigt werden, dazu zählen z. B. „Manuelle Nachträge“, „Eingabe Zeitgruppe“ oder „Neue Funktionen (ITS- sowie DSRC-Schnittstelle, GNSS-Antenne)“. Unterstützung erhält der Teilnehmer dabei durch einen Sprecher, sofortiges Feedback zu seinen Eingaben und zahlreiche Erklärungen. Ist diese Lern- und Übungsphase erfolgreich bestritten, kann ein Abschlusstest gestartet werden, bei dem alle gestellten Aufgaben ohne Hilfe bewältigt werden müssen. Bei Bestehen kann der Prüfling dann ein personalisiertes Zertifikat herunterladen, womit die Schulung nach etwa 70 Minuten Bearbeitungszeit abgeschlossen ist. Das Programm speichert bei Bedarf auch Zwischenstände, damit die Unterweisung beim nächsten Login fortgesetzt werden kann. 

 

Unter www.vdo-academy.de können sich Interessierte kostenlos registrieren und werden über das gesamte Schulungsangebot rund um den digitalen Tachographen informieren lassen, Termine buchen und die Bezahlung unkompliziert abwickeln.